Stephan Serin



Chaussee der Enthusiasten

Sonntag, 27. April 2014

Das Méliès und Le Pornographe

Groß war die Auswahl für Cineasten im Jahr 2001 nicht, wenn sie in Pau einen guten Film sehen wollten. Es gab das Cinéma Mega CGR gegenüber vom Campus, wo Markus und Sebastian immer vorbeikamen, wenn sie zur Uni gingen oder zurück ins Wohnheim. Zwar zierten die Namen der wichtigsten Regisseure der Kinogeschichte die Stufen der Freitreppe vor dem Multiplex, aber Werke von Godard, von Orson Welles, von Alfred Hitchcock oder von Akira Kurosawa würden dort nie laufen. Als einziges Programmkino der Stadt blieb für den Helden des Romans somit nur das Méliès, das er auch im Laufe seines Aufenthaltes noch unzählige Male alleine aufsuchen sollte.


Das Programmheft für die Zeit vom 19. September und 16. Oktober 2001 hatte folgendes Cover:
Am 28. September, dem Tag der für Markus so frustrierenden Erasmusparty, liefen außerdem noch:
- "Dieu est grand, je suis tout petite" von Pascale Bailly
- "The Pledge" von Sean Penn
- "2001: A Space Odyssey" von Stanley Kubrick
- "Le Lait de la tendresse" von Dominique Cabrera
- "La Pianiste" von Michael Haneke
- "Queenie In Love" von Amos Kollek und
- "No Man's Land" von Danis Tanovic
Aber eben nicht in der Spätvorstellung. Und wenn doch, dann hatte Markus das schon gesehen. So nahm er mit Le Pornographe vorlieb, bei dem einem schon der Gesichtsausdruck von Jean Pierre Léaud im Trailer eine Warnung sein musste, dass hier tonnenschwere Sinnkrisen verhandelt wurden:


 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

 
Counter